Streit & Struntz - Raum für Denkanstöße zu kommunalen Konflikten

Ausgabe Nr. 24, Oktober 2022

Online-Diskussion am Montag, den 24.10. von 16-17 Uhr

Zwischen Konfliktkompetenz und Konfliktkultur – Was braucht es für eine konstruktive Konfliktaushandlung im kommunalen Raum?

„Demokratie lebt vom Streit“ sagte die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas unlängst in ihrer Rede zum Tag der Deutschen Einheit 2022 (Bas, 2022). Sie ist mit ihrem Appell nicht alleine. Vielfach wird von Politik, Wissen­schaft und auch Praktiker*innen der Konfliktbearbeitung auf die Bedeutung von konstruktivem Streit und Konfliktfähigkeit für eine funktionierende demokratische Gesellschaft verwiesen. Denn nur durch Aushandlung der vielen Interessen in einer immer diverser und pluraler werdenden Gesellschaft können wirksame, gemeinsam getragene und nachhaltige Lösungen gefunden werden.

Was in dem Ruf nach mehr konstruktivem Streit, Konfliktkultur oder Konfliktfähigkeit der Gesellschaft häufig uneindeutig bleibt, ist die Frage was mit diesen Begriffen konkret gemeint ist.

Für Frau Bas geht es beim demokratischen Streit um ein „miteinander reden“, um „Respekt“, „Neugier“, „Empathie“, „Offenheit“ und darum „Widerspruch auszuhalten“ (ebd.). Neben diesen genannten Aspekten beschreibt die Konfliktforschung zahlreiche weitere Dimensionen, die allerdings sehr vom Kontext, in dem sie betrachtet werden abhängen. Ein Kontext, in dem Konfliktfähigkeit eine besondere Bedeutung zukommt ist der kommunale Raum. Denn Städte und Gemeinden sind „als kleinste staatliche Einheiten“ (Berndt/Gatzemeier, 2022: 119) die Orte, an denen Politik und somit auch Konflikte für die Menschen greif- und erfahrbar werden. Sie bieten den Raum, „in dem Gesellschaft immer wieder neu ausgehandelt und weiterentwickelt wird“ (ebd.).

In dieser Ausgabe von Streit & Struntz stellt Lena Heuer, Projektmitarbeiterin des K3B – Kompetenzzentrum Kommunale Konfliktberatung des VFB Salzwedel e.V. Impulse zur Begriffsschärfung von Konfliktfähigkeit im kommunalen Raum aus ihrer Masterarbeit im Fach Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Marburg vor (siehe Impulstext im Anhang). Die Ergebnisse basieren auf einer Reihe von Interviews mit Konfliktberater*innen des K3B – Kompetenzzentrum Kommunale Konfliktberatung des VFB Salzwedel e.V.

Lesen Sie hier den Impulstext zu dieser Ausgabe.

Wir freuen uns sehr, die Erkenntnisse mit ihnen in der zugehörigen Online-Diskussion am Montag, den 24.10. von 16-17 Uhr zu diskutieren. Im Anschluss an einen kurzen Impulsvortrag von Lena Heuer, Projektmitarbeiterin am K3B, wird Ann-Sofie Susen, Projektleitung des Mobilen Beratungsteams Berlin (Stiftung SPI) ihre Gedanken zur Thematik sowie eigene Erfahrungen teilen. In der anschließenden Diskussion kann es u.a. darum gehen, wie die Konfliktfähigkeit bzw. -kultur in kommunalen Gesellschaften gestärkt werden kann und welche Rolle Konfliktberatung bzw. -bearbeitung darin spielen kann. Wir laden Sie ganz herzlich ein, eigene Fragen zu stellen, zu kommentieren und mitzudiskutieren. Das Online-Gespräch wird via Zoom stattfinden.
Bitte melden Sie sich zum Online-Gespräch an: Per Klick auf den untenstehende Button oder per E-Mail an
streitundstruntz.konfliktberatung (at) vfb-saw.de. Die Zugangsdaten zur Zoom-Veranstaltung werden kurz vor Veranstaltungsbeginn per E-Mail an alle angemeldeten Personen verschickt.

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