Streit & Struntz - Raum für Denkanstöße zu kommunalen Konflikten

Ausgabe Nr. 28, März 2023

Online-Diskussion am Montag, den 20.03. von 16-17 Uhr

Beteiligungsprozesse durch das Legislative Theater – Chancen und Potenziale für Kommunale Konfliktberatung

Das Legislative Theater aus dem „Theater der Unterdrückten“ ist eine Form des interaktiven Theaters, das gesellschaftspolitische Beteiligung zu konkreten Fragestellungen fördern will. Ziel ist es gemeinsam mit den Betroffenen an Lösungs- und Veränderungsmöglichkeiten für strukturelle Themen zu arbeiten. Legislatives Theater stellt eine Weiterentwicklung des Forumtheaters dar, bei dem Bürger*innen im demokratischen System und deren Betroffensein von politischen Entscheidungen im Zentrum stehen. Während beim Forumtheater die Bearbeitung von Konfliktdynamiken auf der interpersonellen Ebene im Zentrum steht, schließt sich daran im Legislativen Theater noch die Frage an, welche Strukturveränderungen zu nachhaltigen Lösungen beitragen können. Hierfür wird mit Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung sowie ggfls. auch mit Jurist*innen zusammengearbeitet.

Ähnlich wie in der Kommunalen Konfliktberatung zielt Legislatives Theater (LT) darauf ab die Stimmen derjenigen hörbar zu machen, die im Diskurs und der Konfliktaustragung bisher nicht oder nur wenig hörbar sind – auch wenn das Theater hier anders vorgeht. Durch die partizipative Stückentwicklung und Präsentation wird eine Perspektiverweiterung bei allen Beteiligten – Darstellende wie Zuschauende, Betroffene wie Entscheidungsträger*innen – angeregt. Ein geteiltes Problemverständnis unterstützt die Suche nach wirksamen Handlungsoptionen und nachhaltigen Veränderungen politischer Strukturen. Trotz dieser Gemeinsamkeiten unterscheidet sich die Herangehensweise und Methode des LT von dem Ansatz der Kommunalen Konfliktberatung.

Die Ansätze können voneinander lernen: Mit welchen (vielleicht ähnlichen?) Herausforderungen sehen sich die jeweiligen Ansätze häufig konfrontiert? Wo liegen jeweils Vor- und Nachteile? Wie wirken sie jeweils im lokalen Kontext auf Konflikte und ihre Aushandlung? In dieser März-Ausgabe von Streit&Struntz möchten wir darüber ins Gespräch kommen und einen Raum für Austausch zu diesen Fragen öffnen.

 

Wir freuen uns sehr, dass Harald Hahn zugesagt hat Legislatives Theater in einem ersten Kurzvortrag vorzustellen und uns einen Einblick in seine Projekte und vielseitigen Erfahrungen damit zu geben. Er ist Diplom- und Theaterpädagoge, systemischer Berater und Kulturschaffender sowie Gründer des Legislativen Theaters Berlin. Darüber hinaus ist er Herausgeber der „Berliner Schriften zum Theater der Unterdrückten“.

Im Anschluss an seinen Kurzinput wird Dr. Daniela Pastoors ihre Gedanken aus einer anderen Perspektive teilen. Sie ist seit mehr als 10 Jahren mit dem Theater der Befreiung (wie sie das Theater der Unterdrückten noch lieber nennt) verbunden, aktiv bei „Forum geht‘s?! – Initiative für politisches Theater“ und hat an der im Impulstext genannten Weiterbildung teilgenommen. Als Friedens- und Konfliktberaterin hat sie darüber hinaus in der universitären Lehre in Marburg verschiedene Ansätze der Konflikttransformation (u.a. das Theater) und unterschiedliche Handlungsfelder aus der Konfliktarbeit und Gemeinwesenarbeit (u.a. die KKB) miteinander in Verbindung gebracht.

Diese besondere Ausgabe wurde in Kooperation mit Anne Dirnstorfer konzipiert. Sie ist seit 2021 Konfliktberaterin im K3B und arbeitet seit vielen Jahren zu Forum Theater: in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung, in eigener Umsetzung als Friedensfachkraft in Nepal und als Trainerin für Fachkräfte der GIZ. Mit Legislativem Theater hat sie im Rahmen eines Governance-Pilotprojekts der GIZ mit Menschen aus Nepal gearbeitet.

 

Wir freuen uns auf den Austausch am Montag, den 20.03.2023, 16-17 Uhr und laden Sie ganz herzlich ein, eigene Fragen zu stellen, zu kommentieren und mitzudiskutieren.

Das Online-Gespräch wird via Zoom stattfinden. Bitte melden Sie sich zum Online-Gespräch an: Per Klick auf den untenstehende Button oder per E-Mail an streitundstruntz.konfliktberatung (at) vfb-saw.de. Die Zugangsdaten zur Zoom-Veranstaltung werden kurz vor Veranstaltungsbeginn per E-Mail an alle angemeldeten Personen verschickt.

Lesen Sie den aktuellen Impulstext hier

 

Übrigens: Seit kurzem sind alle Impulstexte der bisherigen Ausgaben seit dem Start von Streit&Struntz im Juni 2020 auf unserer Website zu finden: https://k3b-saw.de/streit-und-struntz/
Viel Spaß beim Nachlesen und Stöbern!

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